Die „Herz zu Herz Beziehung“ in unserer Familie

Die „Herz zu Herz Beziehung“ in unserer Familie

Wenn wir in unserer Familie die Herz-zu-Herz Beziehung aufleben lassen, sparen wir – ganz nüchtern und rational betrachtet – Zeit, Nerven und Ärger. Man könnte sagen es ist eine „vorbeugende Maßnahme“, die allen Ärger gar nicht erst aufkommen lässt. Doch wir gelingt uns diese „Herz-zu-Herz Beziehung“?

Kostbare Zeit für unsere Kinder

Der Begriff „Quality Time“ ist ja in aller Munde und – mal ganz ehrlich – wie oft verzweifelt wir Eltern am schlechten Gewissen, weil wir „schon wieder“ keine Zeit für diese Quality Time hatten, sie verschieben musste oder – und ja auch das kommt sicherlich vor – einfach keine Muse dafür hatten??

Die Lösung liegt in der Perspektive. Wir Eltern denken, dass es dringend nötig ist, am Sonntag endlich mal wieder mit unserem Kind zu basteln, spazieren zu gehen, einen Ausflug zu machen, oder …! Richtig!?! Doch was ist, wenn es Das eigentlich gar nicht immer bedarf, um das Bedürfnis unseres Kindes zu stillen. Wenn ein Kind etwas sagen oder zeigen will, kann man es nur schwer warten lassen. Die Kleinen möchten sich mitteilen und uns zeigen, was sie erreicht haben. Schenken wir also unseren Kindern gleich die Zeit, die sie brauchen, sparen wir oft Zeit ein. Denn oftmals geht es deutlich schneller, als wir denken. Es will ja „nur kurz“ das Bild zeigen, das Gedicht vorlesen oder uns etwas aus der Schule erzählen. Statt es zu vertrösten – auf später – und im Kopf das schlechte Gewissen einziehen zu lassen, gepaart mit dem Gedanken „dafür setzte ich mich am Wochenende mit ihr hin und …“, sollten wir uns lieber gleich die Zeit nehmen.

Bullet Points – die Zusammenfassung:

  • Dem Kind gleich die Zeit schenken geht meist deutlich schneller und spart negative Emotionen, anstelle von „vertrösten“. Ein „ja ich komme gleich“ geht oft recht zügig, weil das Kind nur kurz was zeigen will. Man muss sich da dann nicht alle Zeit am Wochenende – aus schlechtem Gewissen heraus – reservieren.
  • Wenn Kinder es nicht kennen, dass man ihnen GLEICH Zeit schenkt, woher sollen sie dann lernen, dass sie sofort zu kommen haben, wenn wir rufen?
  • Durch ein schnelles und direktes Handeln sparen wir Streit, Drohung, Nerven und damit „Gefühlsausbrüche“.

Loben – von Herz zu Herz

Wenn wir von Herz zu Herz sprechen, ist das unfassbar hilfreich für unsere Beziehungen. Bei dem Begriff „Loben“ sind keine Lobeshymnen und übertriebenen Lobgesänge gemeint. Unsere Kinder erkennen es ohnehin sofort, wenn wir nur übertrieben, aber oberflächlich, einen Kommentar abgeben. Kinder setzen Sätze, wie „Du bist ja sooo großartig!“ oder „Oh, wie wunderbar! Du machst das immer perfekt!“ eher unter Druck. Sie spüren und wissen selbst, dass sie nicht „immer“ „großartig“ sind und auch lange nicht „immer“ alles – und schon gar nicht – „perfekt“ machen.

Passender ist es seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Das löst beim Kind das Gefühl aus, dass es ihm guttut und Freude bereitet, wenn seine Eltern sich freuen. Wir könnten zum Beispiel sagen „Es ist schön, dass du schon angefangen hast.“ oder „Wie schön, dass du schon sitzt, da können wir direkt loslegen.“

Unser Fokus in der Sprache mit unseren Kindern sollte sich von einem problemorientierten „fang jetzt endlich an“ zu mehr Lösungsorientierung verschieben. Dieser Fokuswechsel kann natürlich allen Beziehungen guttun und es geht dabei nicht darum, ab morgen „nur noch in Lobeshymnen zu verfallen!

Wenn man tagsüber mal „vergessen“ hat, die Dinge zu benennen, die freuen, so kann man das auch abends oder am nächsten Tag nachholen. Zum Beispiel so: „Mensch, ich habe vorhin ganz vergessen zu sagen, dass ich mich gefreut habe, als du einfach so angefangen hast, den Tisch abzuräumen.“

Herzenskinder

Besonders intensiv ist die Beziehung zu den „Herzenskindern“. Die Herzenskinder dieser Welt werden übrigens von Dr. Theresia Maria Stöckl-Drax in ihrem gleichnamigen Buch wunderbar beschrieben. Es geht um Kinder, die aus dem Herzen leben und sich gut in andere Menschen hineinversetzen können. Oftmals sind sie davon jedoch auch überfordert… Lese selbst. Hier haben wir den Link, mit dem du das Buch erwerben kannst und gleichzeitig love•live•learn unterstützt.

Beziehungen

Auf das Thema Beziehungen gehen wir in den Fächern „Innen- und Außenwelt“ in der family school näher ein. Wenn du also zusammen mit deiner ganzen Familie tiefer eintauchen möchtest in die Welt des Beziehungsaufbaus, der Stress, Ärger und Chaos im Keim erstickt, bzw. gar nicht erst keimen lässt, dann bis du HIER genau richtig.