Mama, beruhig dich doch mal!

Mama, beruhig dich doch mal!

Wenn die Gefühle on fire sind und die Wut, Enttäuschung, der Frust oder Ärger hochgekocht, ist es nicht immer einfach aus diesem Gefühl auszusteigen und sich zu beruhigen. Heute möchte ich dir, liebe Mama, eine kleine Anleitung an die Hand geben, wie es dir gelingen kann. Es bedarf natürlich etwas Training. Seine eigenen Gefühle zu regulieren ist nicht von heute auf morgen erlernbar. Lege los, sei geduldig mit dir selbst und du wirst es erleben: Es geht!

Eine kleine Anleitung

Wichtig ist es, schnell zu erkennen, dass da ein schweres Gefühl aufsteigt, um es regulieren zu können. Je früher wir die aufsteigende Wut, Angst, … bemerken, je eher können wir uns beruhigen, bevor sie uns vollständig im Griff hat. Wenn wir aufgeregt sind, atmen wir oberflächlich und die Stresshormone, die unser Körper ausschüttet, sorgen für einen erhöhten Stoffwechsel und lassen unser Herz schneller schlagen. Durch bewusstes und tiefes Atmen können wir diese Körperfunktion wieder regulieren und in die Handlungsfähigkeit zurückkommen, die wir verlieren, wenn unsere Stresshormone dafür sorgen, dass unser Körper in Kampfbereitschaft versetzt wird.

Erster Schritt: Dreimal atmen.

Atme dreimal tief ein uns aus. Wenn die Situation es erlaubt, lege gerne auch deine Hand auf den Bauch, um die Atmung noch zu vertiefen. Die andere Hand kannst du auf deine Brust legen. So verbindest du dich wieder mit dir selbst und beruhigst dich in kürzester Zeit.

Wenn du bereits weißt, dass gleich eine Situation bevorsteht, in der mit Stress zu rechnen ist, kannst du diese Übung auch bereits davor machen. So stellst du dich in Ruhe auf diese Situation ein und musst gar nicht erst in den Kampfmodus schalten.

Zweiter Schritt: Beobachterposition finden.

Versuche nun dir selbst ein Gegenüber zu sein. Beobachte dich und versuche herauszufinden, wo du dieses Gefühl der Wut, Angst, Trauer, … spürst. Schnürt sich zum Beispiel dein Hals zusammen oder hörst du dein Herz klopfen? Bekommst du schweißige Hände oder grummelt plötzlich der Bauch? In dem Moment, in dem du „darüber nachdenkst“ und versucht dich zu erinnern, wo du dieses Gefühl gerade als erstes gespürt hast – oder es jetzt noch spürst, „bist du nicht mehr das Gefühl“. Dein Verstand ist wieder angeschaltet und da sich unser Gehirn immer nur um eine Sache kümmern kann, kannst du nicht „über die Angst nachdenken“ und gleichzeitig „Angst haben“. Oder Wut, Frust, Trauer, …!

Was tun, wenn es bereits zu spät ist?

Du wirst nicht von heute auf morgen Meister deine Gefühle werden. Ehrlich gesagt, wirst du das vermutlich nie. Es wird immer Situationen geben, die dich überrumpeln und dich direkt „on fire“ losschicken. Wenn dein antrainiertes Frühwarnsystem also mal nicht funktioniert hat, dann gibt es hier noch zwei Aussteigertipps, die dir helfen können:

Erster Tipp: Energiebahnen

Unter deinem Schlüsselbein versammeln sich sämtliche Energiebahnen. Du kannst dich beruhigen, indem du sie leicht klopfst oder reibst. Nimm deine rechte Hand und klopfe mit Daumen und Mittelfinger leicht auf die beiden Kerben, die sich links und rechts am Schlüsselbein befinden. (In diesem Beitrag findest du die Punkte mit der Ziffer 8 markiert auf dem Bild.)

Zweiter Tipp: Augen bewegen

Lasse deinen Blick im Raum umherschweifen oder blicke aus dem Fenster. Lasse die Augen einen Moment von links nach rechts und von rechts nach links schauen. Wenn du spürst, dass du beim Anblick einer bestimmten Sache, die du nun siehst, ruhiger wirst, lasse den Blick eine Weile ruhen.

Hilft das auch meinem Kind?

Natürlich!! Beruhigen hilft uns allen! Wenn wir unser Kind beruhigen möchten, ist es wichtig, erst selbst ruhig zu sein. Das ist klar. Aber alle Tipps und Tricks, die hier beschrieben sind, sind natürlich auch für die Kinder von großem Wert. Dein Kind wird sich mit dem „Lokalisieren“ des Gefühls anfänglich vielleicht noch schwertun. Das wird vielleicht auch dir selbst so gehen. Doch Kind können das noch leichter, wie wir Erwachsenen lernen und wenn sie es erstmal beherrschen, werden sie wahre Meister im „Gefühle regulieren“.

Wenn es um eine Situation geht, in der du mit deinem Kind gestritten hast oder wütend warst, dann sprich anschließend mit ihm darüber. Lasst die Emotionen verklingen, sammelt euch wieder und gebt euch Zeit. Mit Abstand betrachtet über die Situation reden und dein Kind auch fragen „Was meinst du, wie könnten wir das anders machen?“ – oder lösen – oder die Situation nicht entstehen lassen – oder oder oder. Sprecht über die Dinge. Und lasse dich begeistern, wie lösungsorientiert dein Kind ist. Unsere Kinder sind, was ihr eigenes Verhalten angeht, oftmals viel reflektierter und weiter, wie wir Erwachsenen es uns vorstellen können. Sie wissen meist recht gut, was ihnen nun helfen würde, um nicht im Wutanfall zu landen. Und dann natürlich auch gewähren. Ausprobieren lassen. Denn was soll Schlimmeres passieren, als dass es „nicht klappt“ und der Wutausbruch trotzdem kommt?

Mehr Beruhigung gewünscht?

In unserer first class der love•live•learn family school gibt es in den Fächern „Gefühle“, „Gedanken“ und „Zeit“ viele wertvolle Impulse und Übungen, um noch mehr Beruhigung in dich – als Mama – aber auch in deine Kids und die ganze Familie zu bringen. Schau gerne mal rein: love•live•learn family school!

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